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Montag, 3. August 2009
MELT! - Die Chronik Teil 1
Die Anfahrt
Tage zuvor flatterte das MELT! -Ticket bei mir zu hause ein. Nicht mal zwei Tage nach der Bestellung. Kein schlechter Service. Doch so eine Eintrittskarte ist noch nicht alles, was man für einen Festivalbesuch braucht. Zelt: check, Iso-Matte: check, Schlafsack: check. Das dürfte eigentlich schon genügen. Nahrungsmittel werden, und wurden, ne Stunde vor Abfahrt eingekauft. 2 Packungen Gummibärchen, 2 Gläser Bockwürstchen, 1x Brot, 1x Nutella, 2x Schablettenkäse und ein Kiwi-Apfel Kuchen. Dazu n Liter Jägermeister und 2 Liter Cola. Bier sollte auf der Hinfahrt gekauft werden. Da aber die Läden in Sachsen-Anhalt, unter der Woche scheinbar nur bis 18Uhr auf haben, wurde das Bier erst von 2 Kollegen, die am nächsten Tag anreiste mitgebracht. Dafür, großer Bonus fürs MELT!, durften Flaschen mit auf den Campingplatz gebracht werden. Auf anderen Festivals (z.B. dem Hurricane) muss man schon mit den Ordnern streiten, ob das Nutella-Gas mit darf. Hier hat es keinen interessiert. Aber was so keinen interessiert hat, da kommen wir noch später zu.
Das einzige was für die Hinfahrt noch organisiert werden musste, war die Hinfahrt selbst. Die deutsche Bahn verlangt für ein One-Way-Ticket nach Ferropolis 110€, bei 7-8h Zugfahrt. MELT! -Reisen ab Stuttgart, gab es schon für 70€ (Hin- und Rückfahrt), allerdings waren die An- und Abreisezeiten bescheiden. Was macht der moderne, jedoch mittellose Student von heute? Genau, er besorgt sich eine Mitfahrgelegenheit. Und wo? Genau, beim StudiVz. Klingt komisch, funktioniert aber. Also gleich In die MELT! -Gruppe eingeloggt und den ersten Beitrag auf der Pinnwand gelesen: Biete Mitfahrgelegenheit von Stuttgart/Heilbronn nach MELT! und zurück. Alex. „Hi Alex, nimmste mich mit?“ Und schon saß ich im geräumigen Opel-Kombi, für 20€ je Fahrt, auf der Autobahn Richtung Osten.
Bis Nürnberg Stau, dann Burger direkt über der Fahrbahn aufgetankt und die restlichen Kilometer, an Leipzig vorbei, über holprige Ost-Autobahnen, bis nach Dessau. Von da aus über Wiesen, Weiden und durch Wälder bis nach Ferropolis selbst. Die Parkplätze schon am Donnerstagabend gut befüllt. Die Campingplätze schon fast überfüllt. Beide getrennt durch eine Bundesstraße, auf der die Dorfjugend, Lokalprominenz und sonstige Durchreisende, mit 100Sachen Jagt auf betrunkene oder andersartig berauschte Festivalbesucher machten. Wie viele Leute angefahren wurden, ist mir nicht bekannt. Zum Glück kannten Bekannte von Alex Bekannte, die schon Bekannte auf dem Zeltplatz hatte und die auch noch genügend Freiraum in ihrem Camp hatten und bereit warn, uns aufzunehmen. Und da mein Zelt nur wenige Minuten nach mir in Ferropolis angekommen war, wurde der Aufbau schnell abgeschlossen und man konnte sich mit anderen, angenehmeren Sachen, den Abend vertreiben.
„Oh Ferropolis, du wundervolle Stadt aus Eisen“ konnte man von unseren begeisterten Gesichtern ablesen, als die Sonne endgültig untergegangen war und wir uns aus der Ferne (Festivalgelände und Zeltplatz liegen beim MELT! rund 1500m weit voneinander getrennt) die riesigen, um die 2000t schweren Tagebaubagger ansahen, die von unzähligen Strahlern und Lampen beleuchtet wurden. Ein Festival aus Lichtsäulen und funkelnden Lichtern, welches den Nachthimmel zum tanzen brachte und jeden Piloten oder außerirdischen Besucher, der sich das schöne Dessau näher anschauen wollte, sicher zur Verzweiflung brachte. Doch nicht nur das Festivalgelände wurde gut beleuchtet, sondern auch der Zeltplatz. Zwar nicht von Flutmasten, von denen es meiner Meinung nach zu wenige gab, genau wie WC´s, sondern von Lagerfeuern und 3m hohen Flammen auf dreibeinigen Grills. Wo gibt es denn so was, wird sich der regelmäßige Festivalbesucher fragen. Genau, auf dem MELT! Zwar war offenes Feuer verboten, doch es interessierte einfach keinen. Weder Festivalbesucher noch Sicherheitspersonal. Zwar ließen diese sich ab und an blicken, aber gegen Wildpinkeln, Wildzelten (direkt am See, dazu aber mehr in Teil 2), offenes Feuer oder Wilddiskos, die den ganzen Platz beschallten, taten sie nichts. Ich weiß noch, wie vor 2Jahren auf dem Hurricane, unsere Zeltnachbarn 2Flaschen Rum und Wodka einbüßten, da sie diese nicht fachmännisch in Plastik Pullen umgefüllt hatten. Auf dem MELT! war es egal. Jeder durfte machen was er wollte. Flaschen- und Dosensammler machten den Reibach ihres Lebens, da sie ganz legal das nicht abgesperrte Campinggelände betreten konnten, und jegliche Dosen der verwöhnten Elektro-Jugend aufsammelten. Egal ob leer oder voll.
Am ersten Abend fiel auch der Kommentar „Wir kommen ganz aus Berlin, das sind fast 110km!“, „Soll das ein Witz sein? Wir sind grad mal 550km hergefahren!“. Und wir waren nicht die Leute, die die weiteste Anreise hatten. Franzosen, Spanier und feierwütige Engländer belagerten das Gelände in Massen. Verständlich bei Preisen um die 180Pfund für ein Festival auf der Insel.
Tage zuvor flatterte das MELT! -Ticket bei mir zu hause ein. Nicht mal zwei Tage nach der Bestellung. Kein schlechter Service. Doch so eine Eintrittskarte ist noch nicht alles, was man für einen Festivalbesuch braucht. Zelt: check, Iso-Matte: check, Schlafsack: check. Das dürfte eigentlich schon genügen. Nahrungsmittel werden, und wurden, ne Stunde vor Abfahrt eingekauft. 2 Packungen Gummibärchen, 2 Gläser Bockwürstchen, 1x Brot, 1x Nutella, 2x Schablettenkäse und ein Kiwi-Apfel Kuchen. Dazu n Liter Jägermeister und 2 Liter Cola. Bier sollte auf der Hinfahrt gekauft werden. Da aber die Läden in Sachsen-Anhalt, unter der Woche scheinbar nur bis 18Uhr auf haben, wurde das Bier erst von 2 Kollegen, die am nächsten Tag anreiste mitgebracht. Dafür, großer Bonus fürs MELT!, durften Flaschen mit auf den Campingplatz gebracht werden. Auf anderen Festivals (z.B. dem Hurricane) muss man schon mit den Ordnern streiten, ob das Nutella-Gas mit darf. Hier hat es keinen interessiert. Aber was so keinen interessiert hat, da kommen wir noch später zu.
Das einzige was für die Hinfahrt noch organisiert werden musste, war die Hinfahrt selbst. Die deutsche Bahn verlangt für ein One-Way-Ticket nach Ferropolis 110€, bei 7-8h Zugfahrt. MELT! -Reisen ab Stuttgart, gab es schon für 70€ (Hin- und Rückfahrt), allerdings waren die An- und Abreisezeiten bescheiden. Was macht der moderne, jedoch mittellose Student von heute? Genau, er besorgt sich eine Mitfahrgelegenheit. Und wo? Genau, beim StudiVz. Klingt komisch, funktioniert aber. Also gleich In die MELT! -Gruppe eingeloggt und den ersten Beitrag auf der Pinnwand gelesen: Biete Mitfahrgelegenheit von Stuttgart/Heilbronn nach MELT! und zurück. Alex. „Hi Alex, nimmste mich mit?“ Und schon saß ich im geräumigen Opel-Kombi, für 20€ je Fahrt, auf der Autobahn Richtung Osten.
Bis Nürnberg Stau, dann Burger direkt über der Fahrbahn aufgetankt und die restlichen Kilometer, an Leipzig vorbei, über holprige Ost-Autobahnen, bis nach Dessau. Von da aus über Wiesen, Weiden und durch Wälder bis nach Ferropolis selbst. Die Parkplätze schon am Donnerstagabend gut befüllt. Die Campingplätze schon fast überfüllt. Beide getrennt durch eine Bundesstraße, auf der die Dorfjugend, Lokalprominenz und sonstige Durchreisende, mit 100Sachen Jagt auf betrunkene oder andersartig berauschte Festivalbesucher machten. Wie viele Leute angefahren wurden, ist mir nicht bekannt. Zum Glück kannten Bekannte von Alex Bekannte, die schon Bekannte auf dem Zeltplatz hatte und die auch noch genügend Freiraum in ihrem Camp hatten und bereit warn, uns aufzunehmen. Und da mein Zelt nur wenige Minuten nach mir in Ferropolis angekommen war, wurde der Aufbau schnell abgeschlossen und man konnte sich mit anderen, angenehmeren Sachen, den Abend vertreiben.
„Oh Ferropolis, du wundervolle Stadt aus Eisen“ konnte man von unseren begeisterten Gesichtern ablesen, als die Sonne endgültig untergegangen war und wir uns aus der Ferne (Festivalgelände und Zeltplatz liegen beim MELT! rund 1500m weit voneinander getrennt) die riesigen, um die 2000t schweren Tagebaubagger ansahen, die von unzähligen Strahlern und Lampen beleuchtet wurden. Ein Festival aus Lichtsäulen und funkelnden Lichtern, welches den Nachthimmel zum tanzen brachte und jeden Piloten oder außerirdischen Besucher, der sich das schöne Dessau näher anschauen wollte, sicher zur Verzweiflung brachte. Doch nicht nur das Festivalgelände wurde gut beleuchtet, sondern auch der Zeltplatz. Zwar nicht von Flutmasten, von denen es meiner Meinung nach zu wenige gab, genau wie WC´s, sondern von Lagerfeuern und 3m hohen Flammen auf dreibeinigen Grills. Wo gibt es denn so was, wird sich der regelmäßige Festivalbesucher fragen. Genau, auf dem MELT! Zwar war offenes Feuer verboten, doch es interessierte einfach keinen. Weder Festivalbesucher noch Sicherheitspersonal. Zwar ließen diese sich ab und an blicken, aber gegen Wildpinkeln, Wildzelten (direkt am See, dazu aber mehr in Teil 2), offenes Feuer oder Wilddiskos, die den ganzen Platz beschallten, taten sie nichts. Ich weiß noch, wie vor 2Jahren auf dem Hurricane, unsere Zeltnachbarn 2Flaschen Rum und Wodka einbüßten, da sie diese nicht fachmännisch in Plastik Pullen umgefüllt hatten. Auf dem MELT! war es egal. Jeder durfte machen was er wollte. Flaschen- und Dosensammler machten den Reibach ihres Lebens, da sie ganz legal das nicht abgesperrte Campinggelände betreten konnten, und jegliche Dosen der verwöhnten Elektro-Jugend aufsammelten. Egal ob leer oder voll.
Am ersten Abend fiel auch der Kommentar „Wir kommen ganz aus Berlin, das sind fast 110km!“, „Soll das ein Witz sein? Wir sind grad mal 550km hergefahren!“. Und wir waren nicht die Leute, die die weiteste Anreise hatten. Franzosen, Spanier und feierwütige Engländer belagerten das Gelände in Massen. Verständlich bei Preisen um die 180Pfund für ein Festival auf der Insel.
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