I´m the MELT!
Oder: das beste Konzert vom MELT!2009
Oder: die Mediengruppe Trilogie #1
Oder: ein Auszug aus den MELT!-Chroniken
….nach vier Stunden wieder wach, weil warm. Kein Regen, aber bewölkt. Der Campingplatz um uns herum gleicht einem Katastrophengebiet nach einem Hurricane (nicht dem in Scheesel, sonder einem richtigen, so mit Wind und Regen und so). Der Pavillon, den unsere Zeltnachbarn aufgebaut haben und den wir, freundlicher Weise, mitbenutzen dürfen, liegt halb auf deren Zelt. Zerstört. Andere Nachbarn erzählen, dass sie die Nacht im Auto verbracht haben, weil ihr Zelt unter Wasser steht. Victor ist neben einem See aus Regenwasser aufgewacht, in dessen Mitte sein Handy trieb. Alex ihre Schuhe sehen aus wie durch den Reißwolf gezogen. Mir geht es gut, nicht einmal Kopfschmerzen.
Der Tag verläuft schleppend. Zum Frühstück gibt es Nutellabrote mit Käse und heißen Kaffee. Baden gehen geht nicht, da das Wetter zu mies ist. Immer wieder Schauer. Doch dank riesigem 6 Mann Zelt mit Aufenthaltsraum, können wir den schlechten Bedingungen trotzen. Die Zeit bis zu den Konzerten verbringen wir mit selbstausgedachten Rätseln und Bier. Viel Bier. Irgendwann auch Jäger Meister Cola und JD Cola. Die Vorfreude ist groß. Mediengruppe Telekommander spielt heute. Zeitgleich tritt auf der großen Bühne The Whites Boy Alive auf. Schade, hätte beide gerne gesehen, aber Mediengruppe hat Vorrang. Definitiv.
Wir befüllen die mitgebrachten Katheter mit Whisky Cola und kleben sie Willi mit Panzertape auf den Rücken. Er heut rum, weil wir, unabsichtlich versteht sich, auch Panzertape über seine Brusthaare kleben. Auf geht’s zum Festivalgelände. Der erste Katheter ist nach nicht einmal 250m leer.
Da ist sie. Die Bühne. Die zweit größte auf dem Festival. Überdacht. Zum Glück. Viele Leute haben sich versammelt. Mehr als wir dachten. Trotzdem können wir uns bis nach ganz Vorne durchschlängeln. Das Equipment, spartanisch: 1x Drums, 1x Bass, 1x Gitarre. Mediengruppe, Drums? Aha, das ist neu. Abwarten.
Da ist sie. Die Band. Die zwei langhaarigen Typen und wirklich ein Drummer. Sie legen gleich los. Mit dem ersten Takt, kickt der Whisky voll rein. Zum Glück. Das erste Stück, mir unbekannt. Muss neu sein. Das neue Album kommt ja bald. Und dann die Tour. Aber jetzt nicht abschweifen, sagt mein Gehirn. Konzentrier dich aufs hier und jetzt. Genieße. Und bleib auf den Beinen.
Die Menge bewegt sich. Nicht wie ein einzelner Körper, sondern wie ein Sack wild gewordener Hamster. Überall sind Leute. Links, rechts, vorne, hinten, oben unten. Ohne Pause zwischendurch knallt der zweite Song hinterher. Kenne ich, kann mitsingen. Wie alle anderen Lieder der Mediengruppe. Alle anderen Leute um mich herum können das auch. Und wir tun es. Aus vollem Hals. Wieder der Sack voller Hamster. Mann stößt zusammen. Prallt gegeneinander und von einander ab. Liegt wer am Boden wird er sofort hoch gezerrt. Ich höre Stoff reißen. Irgendwessen Ärmel. Nicht meiner. Egal.
Die Band brennt. Die Konturen verschwimmen. Menschen werden zu Hamstern und Hamster zu Menschen. Die Songs peitschen auf uns ein, treiben uns an, sind die Luft die wir brauchen. Neues vermischt sich mit bekanntem und andersrum. Plötzlich habe ich keinen Boden mehr unter den Füßen. Werde gepackt, hochgehoben und auf die tobende Menge gehievt. Ich segle über ein Meer aus Händen. Ich bin dabei. Ich bin hier und jetzt. Ich bin das Alpha und das Omega. Ich bin total zu. Ich bin das MELT!!
Ich komme an. Zwei Sicherheitsleute packen mich und stellen mich auf die Beine. Ich bedanke mich freundlichst, gehört sich ja. Kurz orientieren. Gut. Eine Minute später stehe ich wieder mittendrin, packe Daniel, hebe ihn hoch und man reißt ihn mir aus den Armen. Bald ist auch er wieder da. Dann ist Willi dran.
Nach 45 Minuten ist es vorbei. Wir sind fertig, aber nüchtern. Ich sehe Leute, die vielleicht ins Krankenhaus müssten. Sie unterhalten sich. Schreien. Lachen. Ihre Sache das mit dem Blut. Schwer begeistert trinken wir Bier für 5 Euro der Becher. Erfahren, dass The Whites Boy Alive lahm waren. Freuen uns. Alles was jetzt noch kommt, ist Zugabe.
Oder: die Mediengruppe Trilogie #1
Oder: ein Auszug aus den MELT!-Chroniken
….nach vier Stunden wieder wach, weil warm. Kein Regen, aber bewölkt. Der Campingplatz um uns herum gleicht einem Katastrophengebiet nach einem Hurricane (nicht dem in Scheesel, sonder einem richtigen, so mit Wind und Regen und so). Der Pavillon, den unsere Zeltnachbarn aufgebaut haben und den wir, freundlicher Weise, mitbenutzen dürfen, liegt halb auf deren Zelt. Zerstört. Andere Nachbarn erzählen, dass sie die Nacht im Auto verbracht haben, weil ihr Zelt unter Wasser steht. Victor ist neben einem See aus Regenwasser aufgewacht, in dessen Mitte sein Handy trieb. Alex ihre Schuhe sehen aus wie durch den Reißwolf gezogen. Mir geht es gut, nicht einmal Kopfschmerzen.
Der Tag verläuft schleppend. Zum Frühstück gibt es Nutellabrote mit Käse und heißen Kaffee. Baden gehen geht nicht, da das Wetter zu mies ist. Immer wieder Schauer. Doch dank riesigem 6 Mann Zelt mit Aufenthaltsraum, können wir den schlechten Bedingungen trotzen. Die Zeit bis zu den Konzerten verbringen wir mit selbstausgedachten Rätseln und Bier. Viel Bier. Irgendwann auch Jäger Meister Cola und JD Cola. Die Vorfreude ist groß. Mediengruppe Telekommander spielt heute. Zeitgleich tritt auf der großen Bühne The Whites Boy Alive auf. Schade, hätte beide gerne gesehen, aber Mediengruppe hat Vorrang. Definitiv.
Wir befüllen die mitgebrachten Katheter mit Whisky Cola und kleben sie Willi mit Panzertape auf den Rücken. Er heut rum, weil wir, unabsichtlich versteht sich, auch Panzertape über seine Brusthaare kleben. Auf geht’s zum Festivalgelände. Der erste Katheter ist nach nicht einmal 250m leer.
Da ist sie. Die Bühne. Die zweit größte auf dem Festival. Überdacht. Zum Glück. Viele Leute haben sich versammelt. Mehr als wir dachten. Trotzdem können wir uns bis nach ganz Vorne durchschlängeln. Das Equipment, spartanisch: 1x Drums, 1x Bass, 1x Gitarre. Mediengruppe, Drums? Aha, das ist neu. Abwarten.
Da ist sie. Die Band. Die zwei langhaarigen Typen und wirklich ein Drummer. Sie legen gleich los. Mit dem ersten Takt, kickt der Whisky voll rein. Zum Glück. Das erste Stück, mir unbekannt. Muss neu sein. Das neue Album kommt ja bald. Und dann die Tour. Aber jetzt nicht abschweifen, sagt mein Gehirn. Konzentrier dich aufs hier und jetzt. Genieße. Und bleib auf den Beinen.
Die Menge bewegt sich. Nicht wie ein einzelner Körper, sondern wie ein Sack wild gewordener Hamster. Überall sind Leute. Links, rechts, vorne, hinten, oben unten. Ohne Pause zwischendurch knallt der zweite Song hinterher. Kenne ich, kann mitsingen. Wie alle anderen Lieder der Mediengruppe. Alle anderen Leute um mich herum können das auch. Und wir tun es. Aus vollem Hals. Wieder der Sack voller Hamster. Mann stößt zusammen. Prallt gegeneinander und von einander ab. Liegt wer am Boden wird er sofort hoch gezerrt. Ich höre Stoff reißen. Irgendwessen Ärmel. Nicht meiner. Egal.
Die Band brennt. Die Konturen verschwimmen. Menschen werden zu Hamstern und Hamster zu Menschen. Die Songs peitschen auf uns ein, treiben uns an, sind die Luft die wir brauchen. Neues vermischt sich mit bekanntem und andersrum. Plötzlich habe ich keinen Boden mehr unter den Füßen. Werde gepackt, hochgehoben und auf die tobende Menge gehievt. Ich segle über ein Meer aus Händen. Ich bin dabei. Ich bin hier und jetzt. Ich bin das Alpha und das Omega. Ich bin total zu. Ich bin das MELT!!
Ich komme an. Zwei Sicherheitsleute packen mich und stellen mich auf die Beine. Ich bedanke mich freundlichst, gehört sich ja. Kurz orientieren. Gut. Eine Minute später stehe ich wieder mittendrin, packe Daniel, hebe ihn hoch und man reißt ihn mir aus den Armen. Bald ist auch er wieder da. Dann ist Willi dran.
Nach 45 Minuten ist es vorbei. Wir sind fertig, aber nüchtern. Ich sehe Leute, die vielleicht ins Krankenhaus müssten. Sie unterhalten sich. Schreien. Lachen. Ihre Sache das mit dem Blut. Schwer begeistert trinken wir Bier für 5 Euro der Becher. Erfahren, dass The Whites Boy Alive lahm waren. Freuen uns. Alles was jetzt noch kommt, ist Zugabe.
(Mittwoch, 21. Oktober 2009)
was sagen?
crispx,
21. Okt 09
man das ist ein langer eintrag. der ist mir zu lang gibts den auch in kurz?
sopravvivere,
27. Okt 09
toller Eintrag! Erinnert mich an meinen Festival-Sommer.
Auch die gefluteten Zelte kommen mir nur zu bekannt vor.
:)
Auch die gefluteten Zelte kommen mir nur zu bekannt vor.
:)
kamil,
28. Okt 09
Ein festival ist ein Festival ist ein Festival...
irgendwo gleichen die sich schon. Auch wenn es nicht die Musik ist, so sind es die gefluteten Zelte, die überlaufenden Klos oder die Betrunkenen die nachts so laut rumgrölen, dass man selbst nicht einaml 3 Stunden Schlaf bekommt ;)
irgendwo gleichen die sich schon. Auch wenn es nicht die Musik ist, so sind es die gefluteten Zelte, die überlaufenden Klos oder die Betrunkenen die nachts so laut rumgrölen, dass man selbst nicht einaml 3 Stunden Schlaf bekommt ;)