Montag, 17. August 2009
MELT! – Die Chroniken Teil 2b
Hier nun endlich der zweite Teil des zweiten Teils der MELT!-Chroniken
Kurze Anmerkung vorne weg. Die Links führen zu Videos der jeweiligen Band vom MELT!2009 auf Youtube, sind meistens mit nem Handy aufgenommen und daher qualitativ nicht hochwertig. Dafür kommt das MELT!FEELING wahnsinnig gut rüber.
Da waren wir nun also: von dem Gelände begeistert, trocken und leicht angetrunken. Was fehlte, war die richtiger Dosis Musik. Die ließ nicht lange auf sich warte, schockte aber erstmal mit einer blöden Nachricht. Die Foals hatten, aufgrund einer Erkrankung, abgesagt. Schon wieder! Letztes Jahr sind sie auch nicht auf dem Hurricane aufgetreten, da sie irgendwo in Frankreich einen Autounfall hatten. Dieses Jahr also krank. Vielleicht klappt es ja mal in den kommenden Jahren, dass ich sie endlich mal live erlebe, wo ich doch schon ihr Album zu meinem TOP-Album 2008 gekürt habe.
Ich kann nicht versprechen, dass ich noch alle Bands weiß, die ich gesehen habe, aber ich gebe mein Bestes. Zunächst verbrachten wir einige Zeit, denn da die Foals ausgefallen waren, verschob sich das ganze Programm an der Hauptbühne, an der DJ-Stage. Markus Kafka hatte dort das Festival eröffnet und auch gleich mal ein wenig aufgelegt. Es folgten zwei weitere DJ, die ich mir aber nicht gemerkt hatte. Zur Info: die DJ-Bühne war durchgehend elektronisch. Die erste „richtige“ Band waren die Cold War Kids, aus den USA. Naja, nicht so meins aber zum Zeit totschlagen geeignet. Anschließend wieder Elektro bei den DJ´s und dann schon das erste Highlight. Klaxons, GB. Da ich mittlerweile großer Fan dieser Band bin, standen wir auch recht weit Vorne und es wurde gleich etwas eng, aber sehr gut. Die Klaxons hatten ne Stunde Zeit, also schafften sie es, das komplette erste Album zu spielen und Vieles vom Neuen, welches angeblich Anfang 2010 erscheinen soll. Die neuen Sachen haben sich sehr vielversprechend angehört und lassen hoffen, dass das zweite Album genauso ein Kracher wird wie das erste. Dann wieder rumgehangen und auf Röyksopp gewartet. Vorher hatte ich von der Combo nicht viel gehört, aber da Daniel ein großer Fan war, mussten die ja was taugen. Und sie brachten es wirklich. Wie nennt man die Musik? Heartbeat?! Gerumms hatt es auf jeden Fall ordentlich und ich kannte doch mehr Songs als vorher angenommen. Mittlerweile war es dunkel geworden und das MELT! entfaltete seine volle Pracht.
Die Bagger auf dem Gelände wurden in unterschiedlichsten Farben und Mustern beleuchtet. Die 1,5m Durchmesser fassenden Diskokugeln, die an ihnen hingen, schimmerten um die Wette und der Nachthimmel wurde von rund 20 Lichtsäulen zerschnitten. Sehr krasses Szenario! Nach Royksopp, mittlerweile hatten Daniel und ich die anderen verloren, ging es weiter mit La Roux. Aber die gefielen gar nicht und so ging es schnell weiter mit Crystal Castels, von denen ich sehr viel erwartete. Und? Nix war’s. Vielleicht lag es daran, dass ich nicht mehr unters Zelt auf der kleineren Bühne gekommen bin, aber von Außen konnte man zwar noch gut sehen, vor allem wenn man 2m groß ist, aber an Feierstimmung entwickelte sich nüx. Die Band leierte ihre Stücke runter und verabschiedete sich flott. Mittlerweile habe ich auch einige Gerüchte über die Zwei aufgeschnappt, die mir die anfängliche Begeisterung doch etwas zerstört haben. Hinterher jedoch gleich ein weiteres Highlight: The Gossip! Schlechte Wahl von den Organisatoren diese Band auf der kleinen Bühne auftreten zu lassen. Der Andrang war riesig, also schauten wir wieder von Außen zu. Hier kam jedoch deutlich mehr Feeling rüber und es wurde ein gutes Konzert. Next: Aphex Twin. Unsere Zeltnachbarn hatten uns viel versprochen, was auch eingehalten wurde. Zumindest was die Lautstärke anging. Unglaublich laut. Der Bass auf der großen Bühne war so stark, dass man noch in 50m Entfernung Herz-Rhythmus-Störungen bekam. Hier mal ein kleines Beispiel:
Zufälligerweise trafen wir nach dem Konzert auch meine Mitbewohnerin und die Kumpels aus Bielefeld wieder und schauten uns mit denen zusammen Simian Mobile Disco an. Wieder kleine Bühne, wieder zu voll. Aber gut. Als dann jedoch mitten im Konzert der Regen einsetzte, wurde es etwas ungemütlich. Alle Leute die neben dem Zelt standen, versuchten mit großem Druck unter das Dach zu kommen. Der Druck verstärkte sich gleichzeitig mit dem Regen. Wir waren trotzdem noch guter Hoffnung, dass es bald aufhören würde. Pech gehabt, es blieb beim Regen. Auf dem Dach des Zeltes bildeten sich Wasserbeutel, die von den Ordnern professionell mit langen Stangen weggedrückt wurden und sich dann, über das Dach hinweg, auf die Leute neben dem Zelt ergossen. Als würden sie einen 10l Eimer über den Kopf gegossen bekommen. Nach SMD wollten wir eigentlich Moderat gucken, was ein weiteres Highlight geworden wäre, doch mussten wir leider feststellen, dass das Konzert abgesagt wurde, da der Regen zu heftig auf die Bühne niederging. Vielleicht sollte ich hier auch kurz erwähnen, das kaum einer von uns daran gedacht hatte, ne Regenjacke zu den Konzerten mitzunehmen, und mein Bundeswehr Regenponcho fröhlich im Zelt lag und ich klatsch nass wurde. Die von uns freigegebenen Plätze unter dem Zeltdach der kleinen Bühne wurden schnell von anderen Personen eingenommen und wir guckten ganz schön dumm (und noch mehr nass) aus der Wäsche, denn der Regen nahm immer weiter zu.
Wieder nur zu zweit, Victor und ich, die anderen waren irgendwie wieder verschollen gegangen, taten wir uns den Regen bei irgendeinem DJ, noch ein paar Minuten an, entschieden uns aber bald Richtung Zelt zu gehen, in der Hoffnung, dass es noch stand und nicht mit Wasser vollgelaufen war. An der Bushaltestelle angekommen, es war mittlerweile gegen 4:30Uhr, warteten rund 250 Leute. Genauso nass wie wir und genau so darauf bedacht in den nächsten Bus zum Campingplatz zu kommen. „Könnte eng werden“, war mein Einwand, als auch schon der Bus erschien und rund 100m vor der triefnassen Meute zum stehen kam. Wir beobachteten den Busfahrer und er uns. Wir beobachteten die anderen Leute und die uns. Dann wieder den Busfahrer. Victor schrie plötzlich „Los“, und wie nach dem Startschuss zum New York Marathon, stürmten alle auf den Bus zu. Hat sich doch gelohnt früher mal regelmäßig Sport gemacht zu haben. Wir erreichten die Türen mit als erstes und kamen noch unbeschadet rein. Hinter uns brach die Hölle los. Jeder versuchte mit aller Kraft in den Bus zu kommen. Irgendwann wurde es dem Busfahrer zu bunt und er fuhr, ohne Rücksicht auf Verluste, los. „Hoffentlich haben es Daniel uns Alex irgendwie heile zum Zelt geschafft“, sagte ich noch zu Victor, als ich von hinten ein „Ey, Kamil“ vernahm. Daniel hing, halb auf dem Boden, halb auf den anderen Leuten im Bus rum. Ein paar Meter weiter eine Hand und eine Stimme die ich Alex zuordnen konnte. „Wo ist Willy?“ Keine Ahnung. Der ist schon groß, der packt das (zu der Zeit lag er schon trocken in seinem Schlafsack und schlief).
Auf dem Zeltplatz angekommen, zeigte sich uns ein bild es Chaos im Morgengrauen. Alle Pavillons platt. Diverse Zelte eingestürzt. Wasserlachen in jeder kleinen Mulde. Unsere Zelte…TOP! Kein Wasser kein gar nichts! Jedoch war der Zelteingang von Daniel und mir offen. Wir wissen nicht ob wir vergessen hatten ihn zu schließen, oder ob sich jemand Drinnen umgeschaut hat, jedenfalls fehlte nichts. Raus aus den nassen Klamotten und rein in den Gott sei Dank trockenen Schlafsack und beim monotonen Prasseln des Regens auf das Zeltdach eingeschlafen. Später stellte sich noch heraus, das Victor vor dem Schlafengehen unbedingt noch auf Klo musst, sich verlaufen hat, da nichts mehr so aussah wie am Abend zuvor, und ne halbe Stunde durch den Regen gewandert ist, bis er endlich sein Zelt gefunden hat. Dabei sollte man erwähnen, dass er und Willy ein 6 Mann Zelt hatten, das alle anderen Zelte um mindestens einen halben Meter, wenn nicht sogar mehr, überragte.
Kurze Anmerkung vorne weg. Die Links führen zu Videos der jeweiligen Band vom MELT!2009 auf Youtube, sind meistens mit nem Handy aufgenommen und daher qualitativ nicht hochwertig. Dafür kommt das MELT!FEELING wahnsinnig gut rüber.
Da waren wir nun also: von dem Gelände begeistert, trocken und leicht angetrunken. Was fehlte, war die richtiger Dosis Musik. Die ließ nicht lange auf sich warte, schockte aber erstmal mit einer blöden Nachricht. Die Foals hatten, aufgrund einer Erkrankung, abgesagt. Schon wieder! Letztes Jahr sind sie auch nicht auf dem Hurricane aufgetreten, da sie irgendwo in Frankreich einen Autounfall hatten. Dieses Jahr also krank. Vielleicht klappt es ja mal in den kommenden Jahren, dass ich sie endlich mal live erlebe, wo ich doch schon ihr Album zu meinem TOP-Album 2008 gekürt habe.
Ich kann nicht versprechen, dass ich noch alle Bands weiß, die ich gesehen habe, aber ich gebe mein Bestes. Zunächst verbrachten wir einige Zeit, denn da die Foals ausgefallen waren, verschob sich das ganze Programm an der Hauptbühne, an der DJ-Stage. Markus Kafka hatte dort das Festival eröffnet und auch gleich mal ein wenig aufgelegt. Es folgten zwei weitere DJ, die ich mir aber nicht gemerkt hatte. Zur Info: die DJ-Bühne war durchgehend elektronisch. Die erste „richtige“ Band waren die Cold War Kids, aus den USA. Naja, nicht so meins aber zum Zeit totschlagen geeignet. Anschließend wieder Elektro bei den DJ´s und dann schon das erste Highlight. Klaxons, GB. Da ich mittlerweile großer Fan dieser Band bin, standen wir auch recht weit Vorne und es wurde gleich etwas eng, aber sehr gut. Die Klaxons hatten ne Stunde Zeit, also schafften sie es, das komplette erste Album zu spielen und Vieles vom Neuen, welches angeblich Anfang 2010 erscheinen soll. Die neuen Sachen haben sich sehr vielversprechend angehört und lassen hoffen, dass das zweite Album genauso ein Kracher wird wie das erste. Dann wieder rumgehangen und auf Röyksopp gewartet. Vorher hatte ich von der Combo nicht viel gehört, aber da Daniel ein großer Fan war, mussten die ja was taugen. Und sie brachten es wirklich. Wie nennt man die Musik? Heartbeat?! Gerumms hatt es auf jeden Fall ordentlich und ich kannte doch mehr Songs als vorher angenommen. Mittlerweile war es dunkel geworden und das MELT! entfaltete seine volle Pracht.
Die Bagger auf dem Gelände wurden in unterschiedlichsten Farben und Mustern beleuchtet. Die 1,5m Durchmesser fassenden Diskokugeln, die an ihnen hingen, schimmerten um die Wette und der Nachthimmel wurde von rund 20 Lichtsäulen zerschnitten. Sehr krasses Szenario! Nach Royksopp, mittlerweile hatten Daniel und ich die anderen verloren, ging es weiter mit La Roux. Aber die gefielen gar nicht und so ging es schnell weiter mit Crystal Castels, von denen ich sehr viel erwartete. Und? Nix war’s. Vielleicht lag es daran, dass ich nicht mehr unters Zelt auf der kleineren Bühne gekommen bin, aber von Außen konnte man zwar noch gut sehen, vor allem wenn man 2m groß ist, aber an Feierstimmung entwickelte sich nüx. Die Band leierte ihre Stücke runter und verabschiedete sich flott. Mittlerweile habe ich auch einige Gerüchte über die Zwei aufgeschnappt, die mir die anfängliche Begeisterung doch etwas zerstört haben. Hinterher jedoch gleich ein weiteres Highlight: The Gossip! Schlechte Wahl von den Organisatoren diese Band auf der kleinen Bühne auftreten zu lassen. Der Andrang war riesig, also schauten wir wieder von Außen zu. Hier kam jedoch deutlich mehr Feeling rüber und es wurde ein gutes Konzert. Next: Aphex Twin. Unsere Zeltnachbarn hatten uns viel versprochen, was auch eingehalten wurde. Zumindest was die Lautstärke anging. Unglaublich laut. Der Bass auf der großen Bühne war so stark, dass man noch in 50m Entfernung Herz-Rhythmus-Störungen bekam. Hier mal ein kleines Beispiel:
Zufälligerweise trafen wir nach dem Konzert auch meine Mitbewohnerin und die Kumpels aus Bielefeld wieder und schauten uns mit denen zusammen Simian Mobile Disco an. Wieder kleine Bühne, wieder zu voll. Aber gut. Als dann jedoch mitten im Konzert der Regen einsetzte, wurde es etwas ungemütlich. Alle Leute die neben dem Zelt standen, versuchten mit großem Druck unter das Dach zu kommen. Der Druck verstärkte sich gleichzeitig mit dem Regen. Wir waren trotzdem noch guter Hoffnung, dass es bald aufhören würde. Pech gehabt, es blieb beim Regen. Auf dem Dach des Zeltes bildeten sich Wasserbeutel, die von den Ordnern professionell mit langen Stangen weggedrückt wurden und sich dann, über das Dach hinweg, auf die Leute neben dem Zelt ergossen. Als würden sie einen 10l Eimer über den Kopf gegossen bekommen. Nach SMD wollten wir eigentlich Moderat gucken, was ein weiteres Highlight geworden wäre, doch mussten wir leider feststellen, dass das Konzert abgesagt wurde, da der Regen zu heftig auf die Bühne niederging. Vielleicht sollte ich hier auch kurz erwähnen, das kaum einer von uns daran gedacht hatte, ne Regenjacke zu den Konzerten mitzunehmen, und mein Bundeswehr Regenponcho fröhlich im Zelt lag und ich klatsch nass wurde. Die von uns freigegebenen Plätze unter dem Zeltdach der kleinen Bühne wurden schnell von anderen Personen eingenommen und wir guckten ganz schön dumm (und noch mehr nass) aus der Wäsche, denn der Regen nahm immer weiter zu.
Wieder nur zu zweit, Victor und ich, die anderen waren irgendwie wieder verschollen gegangen, taten wir uns den Regen bei irgendeinem DJ, noch ein paar Minuten an, entschieden uns aber bald Richtung Zelt zu gehen, in der Hoffnung, dass es noch stand und nicht mit Wasser vollgelaufen war. An der Bushaltestelle angekommen, es war mittlerweile gegen 4:30Uhr, warteten rund 250 Leute. Genauso nass wie wir und genau so darauf bedacht in den nächsten Bus zum Campingplatz zu kommen. „Könnte eng werden“, war mein Einwand, als auch schon der Bus erschien und rund 100m vor der triefnassen Meute zum stehen kam. Wir beobachteten den Busfahrer und er uns. Wir beobachteten die anderen Leute und die uns. Dann wieder den Busfahrer. Victor schrie plötzlich „Los“, und wie nach dem Startschuss zum New York Marathon, stürmten alle auf den Bus zu. Hat sich doch gelohnt früher mal regelmäßig Sport gemacht zu haben. Wir erreichten die Türen mit als erstes und kamen noch unbeschadet rein. Hinter uns brach die Hölle los. Jeder versuchte mit aller Kraft in den Bus zu kommen. Irgendwann wurde es dem Busfahrer zu bunt und er fuhr, ohne Rücksicht auf Verluste, los. „Hoffentlich haben es Daniel uns Alex irgendwie heile zum Zelt geschafft“, sagte ich noch zu Victor, als ich von hinten ein „Ey, Kamil“ vernahm. Daniel hing, halb auf dem Boden, halb auf den anderen Leuten im Bus rum. Ein paar Meter weiter eine Hand und eine Stimme die ich Alex zuordnen konnte. „Wo ist Willy?“ Keine Ahnung. Der ist schon groß, der packt das (zu der Zeit lag er schon trocken in seinem Schlafsack und schlief).
Auf dem Zeltplatz angekommen, zeigte sich uns ein bild es Chaos im Morgengrauen. Alle Pavillons platt. Diverse Zelte eingestürzt. Wasserlachen in jeder kleinen Mulde. Unsere Zelte…TOP! Kein Wasser kein gar nichts! Jedoch war der Zelteingang von Daniel und mir offen. Wir wissen nicht ob wir vergessen hatten ihn zu schließen, oder ob sich jemand Drinnen umgeschaut hat, jedenfalls fehlte nichts. Raus aus den nassen Klamotten und rein in den Gott sei Dank trockenen Schlafsack und beim monotonen Prasseln des Regens auf das Zeltdach eingeschlafen. Später stellte sich noch heraus, das Victor vor dem Schlafengehen unbedingt noch auf Klo musst, sich verlaufen hat, da nichts mehr so aussah wie am Abend zuvor, und ne halbe Stunde durch den Regen gewandert ist, bis er endlich sein Zelt gefunden hat. Dabei sollte man erwähnen, dass er und Willy ein 6 Mann Zelt hatten, das alle anderen Zelte um mindestens einen halben Meter, wenn nicht sogar mehr, überragte.
Dienstag, 4. August 2009
MELT! - Die Chroniken Teil 2a
I´m MELT!in´!
Wenn man um fünf Uhr früh in den Schlafsack kriecht und um 9 nicht mehr schlafen kann, da sich das Zelt in eine finnische Trockensauna verwandelt hat (was übrigens zu der gewählten Überschrift führte), dann kann es passieren, dass man am Morgen etwas zerknirscht wirkt, und selbst ein zwei Konterbier nicht wirklich helfen. Aber da hat da MELT! einen großen Vorteil: den riesigen Baggersee.
Die Sonne brannte höllisch an diesem ersten Festivaltag. Einzig die mitgebrachte Badehose (wie klug von mir eine mitgenommen zu haben) erwies sich als adäquates Kleidungsstück. Vom Zelt bis zum Strand waren es keine 5min, doch wir waren nicht die einzigen, die auf die Idee gekommen waren, sich im kühlen Nass zu erfrischen. Überall lungerten gestallten herum, die teilweise noch verballerter aussahen als wir. Selbst Zelte wurden direkt am Wasser aufgeschlagen, da es ja, wie schon erwähnt, keinen Ordner interessierte. So ein See ist schon wirklich genial unk kann außer zur Erfrischung, auch zur morgendlichen Körperhygiene genutzt werden. Fische haben wir keine gesehen.
Nach dem „Duschen“ wurde erstmal ordentlich gefrühstückt und dann kam auch schon die nachreisende Mitbewohnerin aus Ludwigsburg, die sich dann auch noch einen Platz am Zeltlager sichern konnte. Fehlten nur noch die zwei Kollegen aus der Nähe von Bielefeld, um die Runde zu vervollständigen. Besagte Kollegen befanden sich gerade dabei, das versprochene Bier einzukaufen, waren aber schon in der Nähe des MELT!. Also marschierten wir schon mal in Richtung Parkplätze um die beiden in Empfang zu nehmen und um das Bier zum Zelt zu tragen. Unterwegs verdunkelte sich schlagartig der Himmel. Gerade noch rechtzeitig erreichten wir das Festivalsupermarktzelt, bei dem wir uns unterstellen konnten, denn der Regen ließ nicht lange auf sich warten. Die kurz zuvor eingeholte Wettervorhersage versprach gelegentliche Schauer am Nachmittag und dann wieder eine regenfreie Zeit. Der gelegentliche Schauer wurde aber zu einem richtig heftigen Guss, der die ersten Zelte und Pavillons zerlegte und den Platz teilweise unter Wasser stellte. Nach 30min war aber wieder alles vorbei und wir freuten uns, zusammen mit den nun angekommenen Kollegen und Biervorräten, auf die ersten Bands.
Kurzer Exkurs zum Ablauf des MELT!´s: Ich war es gewohnt, das andere Festivals bereits um 12Uhr die ersten Bands auftreten ließen und dann so gegen 2Uhr Nachts, geschlossen wurden. Das Melt! startete durchgehend gegen 15Uhr mit einem DJ auf der DJ-Bühne (1von6), irgendwann kamen kleinere Bands im CocaCola-Zelt (2von6) dazu. Die Main-Stage (3von6) eröffnete gegen 17Uhr, dicht gefolgt von der kleineren, überdachten Main-Stage2 (4von6). Gegen Abend eröffnete dann letztendlich die RedBull-Stage (5von6) am MELT!-Strand. Gleichzeitig zu den 5 Hauptbühnen, gab es noch den Sleepless-Floor, Indoor und Outdoor, welcher von Fr 15Uhr bis Mo 13Uhr, nonstop bespielt wurde. Zahlreiche kleinere Floors sollen unerwähnt bleiben.
Also machten wir uns gegen halb fünf zu unserem ersten Besuch auf dem Festivalgelände auf. Zwischen den Zeltplätzen und der Musikgegend frequentierten regelmäßig Busse, doch waren diese zu Stoßzeiten nicht zu empfehlen und die 1500m Spaziergang auch nicht die Welt. Und das Gelände war…WOW. Sicherheitskontrollen am Eingang, wieder einmal, kaum vorhanden. Worauf jedoch Acht gegeben wurde war, dass nur verschlossene, nichtalkoholische Tetrapaks mit auf das Gelände genommen werden durfte. Richtig, keinen Wein aus der Tüte, kein Bier oder Mischgetränke aus Schläuchen oder Kathetern. Schon für 4€ das plörige Bier kaufen. Plus Pfand. Pfand zahlte man sogar für den Teller und die Gabel, jeweils einzeln, beim Chinaimbiss. Aber das Gelände an sich…WOW. Die riesigen Kohlebagger, überall Beleuchtung, überall Viedeoleinwände, überall Musik. Und tausende Leute, die sich zwischen allen dem tummelten. Obwohl das MELT! nur auf 25000Personen begrenzt war, wirkte es sehr voll. Mag vielleicht daran liegen, das man keine weiten, offenen Flächen hat, wie z.B. auf dem Flughafengelände beim Southside, sondern dass sich alle Menschen zwischen die Bagger quetschen. Der Raum vor der größten Bühne wirkte wie ein Theater im alten Griechenland. Vorne die Bühne, nicht besonders Hoch, aber mit ner sehr geilen LED-Videowand ausgestattet (was Besseres hatte ich bisher auf Konzerten nicht gesehen), flankiert von gigantischen MELT!-Postern. Davor der Zuschauerbereich, der meiner Schätzung nach, etwa 15k Menschen platz bot. Und drum herum Tribünen zum Platznehmen. Man stand die ganze Zeit auf Beton und nach dem Regen hatten sich größere Pfützen angesammelt, was nicht gerade optimal war. Überflutet wurde das Gelände zusätzlich von diversen Bier-, RedBull- und Fressständen.
Die zweite Bühne, gleich neben an, war deutlich kleiner. Vielleicht 4 Tausend Personen fanden unter dem Zelt, das jedoch an allen Seiten offen war, Platz. Vom sonstigen Aufbau glich diese Bühne jedoch ihrer großen Schwester und hatte coole LED-Leinwände an der Decke befestigt. Ein Stück weiter weg, stand der Big-Wheel-Floor (die DJ-Buhne). Der DJ, samt Pult, war auf ihr in einem der stillgelegten Kohlebagger untergebracht und beschallte das Endstück einer Halbinsel. Von Wasser umgeben, tanzte man hier auf Rasen (sehr angenehm) und die DJ´s gaben sich die Klinke in die Hand und spielten ohne Unterbrechungen oder Umbauphasen. Ein wenig den Abhang hinunter, war der MELT!-Strand. Auch hier DJ´s. Dazu Wasser und Sand. Leider muss ich zugeben, dass ich diese Bühne erst am letzten Tag entdeckt habe, als auf ihr keine Konzerte mehr gespielt wurden. Naja, vielleicht dann nächstes Jahr.
Unglaublicher Weise, war die Toilettenbenutzung auf dem Gelände kostenlos und die WC´s fast so, das man sich hätte hinsetzen können. Fast. Und da ich n Kerl bin, ist mir dies auch eigentlich egal ;) Doch bevor der Text hier zu lang wird, und der eine oder andere Leser einfach abspringt, geht es Morgen mit dem Bericht vom ersten Tag und den ersten Bands weiter. Dann auch mit dem zweiten Grund, warum dieser Beitrag „I´m MELT!in´!“ genannt wurde. Es hat was mit den Worten „nicht“, „aus“ und „Zucker“ zu tun ;)
Wenn man um fünf Uhr früh in den Schlafsack kriecht und um 9 nicht mehr schlafen kann, da sich das Zelt in eine finnische Trockensauna verwandelt hat (was übrigens zu der gewählten Überschrift führte), dann kann es passieren, dass man am Morgen etwas zerknirscht wirkt, und selbst ein zwei Konterbier nicht wirklich helfen. Aber da hat da MELT! einen großen Vorteil: den riesigen Baggersee.
Die Sonne brannte höllisch an diesem ersten Festivaltag. Einzig die mitgebrachte Badehose (wie klug von mir eine mitgenommen zu haben) erwies sich als adäquates Kleidungsstück. Vom Zelt bis zum Strand waren es keine 5min, doch wir waren nicht die einzigen, die auf die Idee gekommen waren, sich im kühlen Nass zu erfrischen. Überall lungerten gestallten herum, die teilweise noch verballerter aussahen als wir. Selbst Zelte wurden direkt am Wasser aufgeschlagen, da es ja, wie schon erwähnt, keinen Ordner interessierte. So ein See ist schon wirklich genial unk kann außer zur Erfrischung, auch zur morgendlichen Körperhygiene genutzt werden. Fische haben wir keine gesehen.
Nach dem „Duschen“ wurde erstmal ordentlich gefrühstückt und dann kam auch schon die nachreisende Mitbewohnerin aus Ludwigsburg, die sich dann auch noch einen Platz am Zeltlager sichern konnte. Fehlten nur noch die zwei Kollegen aus der Nähe von Bielefeld, um die Runde zu vervollständigen. Besagte Kollegen befanden sich gerade dabei, das versprochene Bier einzukaufen, waren aber schon in der Nähe des MELT!. Also marschierten wir schon mal in Richtung Parkplätze um die beiden in Empfang zu nehmen und um das Bier zum Zelt zu tragen. Unterwegs verdunkelte sich schlagartig der Himmel. Gerade noch rechtzeitig erreichten wir das Festivalsupermarktzelt, bei dem wir uns unterstellen konnten, denn der Regen ließ nicht lange auf sich warten. Die kurz zuvor eingeholte Wettervorhersage versprach gelegentliche Schauer am Nachmittag und dann wieder eine regenfreie Zeit. Der gelegentliche Schauer wurde aber zu einem richtig heftigen Guss, der die ersten Zelte und Pavillons zerlegte und den Platz teilweise unter Wasser stellte. Nach 30min war aber wieder alles vorbei und wir freuten uns, zusammen mit den nun angekommenen Kollegen und Biervorräten, auf die ersten Bands.
Kurzer Exkurs zum Ablauf des MELT!´s: Ich war es gewohnt, das andere Festivals bereits um 12Uhr die ersten Bands auftreten ließen und dann so gegen 2Uhr Nachts, geschlossen wurden. Das Melt! startete durchgehend gegen 15Uhr mit einem DJ auf der DJ-Bühne (1von6), irgendwann kamen kleinere Bands im CocaCola-Zelt (2von6) dazu. Die Main-Stage (3von6) eröffnete gegen 17Uhr, dicht gefolgt von der kleineren, überdachten Main-Stage2 (4von6). Gegen Abend eröffnete dann letztendlich die RedBull-Stage (5von6) am MELT!-Strand. Gleichzeitig zu den 5 Hauptbühnen, gab es noch den Sleepless-Floor, Indoor und Outdoor, welcher von Fr 15Uhr bis Mo 13Uhr, nonstop bespielt wurde. Zahlreiche kleinere Floors sollen unerwähnt bleiben.
Also machten wir uns gegen halb fünf zu unserem ersten Besuch auf dem Festivalgelände auf. Zwischen den Zeltplätzen und der Musikgegend frequentierten regelmäßig Busse, doch waren diese zu Stoßzeiten nicht zu empfehlen und die 1500m Spaziergang auch nicht die Welt. Und das Gelände war…WOW. Sicherheitskontrollen am Eingang, wieder einmal, kaum vorhanden. Worauf jedoch Acht gegeben wurde war, dass nur verschlossene, nichtalkoholische Tetrapaks mit auf das Gelände genommen werden durfte. Richtig, keinen Wein aus der Tüte, kein Bier oder Mischgetränke aus Schläuchen oder Kathetern. Schon für 4€ das plörige Bier kaufen. Plus Pfand. Pfand zahlte man sogar für den Teller und die Gabel, jeweils einzeln, beim Chinaimbiss. Aber das Gelände an sich…WOW. Die riesigen Kohlebagger, überall Beleuchtung, überall Viedeoleinwände, überall Musik. Und tausende Leute, die sich zwischen allen dem tummelten. Obwohl das MELT! nur auf 25000Personen begrenzt war, wirkte es sehr voll. Mag vielleicht daran liegen, das man keine weiten, offenen Flächen hat, wie z.B. auf dem Flughafengelände beim Southside, sondern dass sich alle Menschen zwischen die Bagger quetschen. Der Raum vor der größten Bühne wirkte wie ein Theater im alten Griechenland. Vorne die Bühne, nicht besonders Hoch, aber mit ner sehr geilen LED-Videowand ausgestattet (was Besseres hatte ich bisher auf Konzerten nicht gesehen), flankiert von gigantischen MELT!-Postern. Davor der Zuschauerbereich, der meiner Schätzung nach, etwa 15k Menschen platz bot. Und drum herum Tribünen zum Platznehmen. Man stand die ganze Zeit auf Beton und nach dem Regen hatten sich größere Pfützen angesammelt, was nicht gerade optimal war. Überflutet wurde das Gelände zusätzlich von diversen Bier-, RedBull- und Fressständen.
Die zweite Bühne, gleich neben an, war deutlich kleiner. Vielleicht 4 Tausend Personen fanden unter dem Zelt, das jedoch an allen Seiten offen war, Platz. Vom sonstigen Aufbau glich diese Bühne jedoch ihrer großen Schwester und hatte coole LED-Leinwände an der Decke befestigt. Ein Stück weiter weg, stand der Big-Wheel-Floor (die DJ-Buhne). Der DJ, samt Pult, war auf ihr in einem der stillgelegten Kohlebagger untergebracht und beschallte das Endstück einer Halbinsel. Von Wasser umgeben, tanzte man hier auf Rasen (sehr angenehm) und die DJ´s gaben sich die Klinke in die Hand und spielten ohne Unterbrechungen oder Umbauphasen. Ein wenig den Abhang hinunter, war der MELT!-Strand. Auch hier DJ´s. Dazu Wasser und Sand. Leider muss ich zugeben, dass ich diese Bühne erst am letzten Tag entdeckt habe, als auf ihr keine Konzerte mehr gespielt wurden. Naja, vielleicht dann nächstes Jahr.
Unglaublicher Weise, war die Toilettenbenutzung auf dem Gelände kostenlos und die WC´s fast so, das man sich hätte hinsetzen können. Fast. Und da ich n Kerl bin, ist mir dies auch eigentlich egal ;) Doch bevor der Text hier zu lang wird, und der eine oder andere Leser einfach abspringt, geht es Morgen mit dem Bericht vom ersten Tag und den ersten Bands weiter. Dann auch mit dem zweiten Grund, warum dieser Beitrag „I´m MELT!in´!“ genannt wurde. Es hat was mit den Worten „nicht“, „aus“ und „Zucker“ zu tun ;)
Montag, 3. August 2009
MELT! - Die Chronik Teil 1
Die Anfahrt
Tage zuvor flatterte das MELT! -Ticket bei mir zu hause ein. Nicht mal zwei Tage nach der Bestellung. Kein schlechter Service. Doch so eine Eintrittskarte ist noch nicht alles, was man für einen Festivalbesuch braucht. Zelt: check, Iso-Matte: check, Schlafsack: check. Das dürfte eigentlich schon genügen. Nahrungsmittel werden, und wurden, ne Stunde vor Abfahrt eingekauft. 2 Packungen Gummibärchen, 2 Gläser Bockwürstchen, 1x Brot, 1x Nutella, 2x Schablettenkäse und ein Kiwi-Apfel Kuchen. Dazu n Liter Jägermeister und 2 Liter Cola. Bier sollte auf der Hinfahrt gekauft werden. Da aber die Läden in Sachsen-Anhalt, unter der Woche scheinbar nur bis 18Uhr auf haben, wurde das Bier erst von 2 Kollegen, die am nächsten Tag anreiste mitgebracht. Dafür, großer Bonus fürs MELT!, durften Flaschen mit auf den Campingplatz gebracht werden. Auf anderen Festivals (z.B. dem Hurricane) muss man schon mit den Ordnern streiten, ob das Nutella-Gas mit darf. Hier hat es keinen interessiert. Aber was so keinen interessiert hat, da kommen wir noch später zu.
Das einzige was für die Hinfahrt noch organisiert werden musste, war die Hinfahrt selbst. Die deutsche Bahn verlangt für ein One-Way-Ticket nach Ferropolis 110€, bei 7-8h Zugfahrt. MELT! -Reisen ab Stuttgart, gab es schon für 70€ (Hin- und Rückfahrt), allerdings waren die An- und Abreisezeiten bescheiden. Was macht der moderne, jedoch mittellose Student von heute? Genau, er besorgt sich eine Mitfahrgelegenheit. Und wo? Genau, beim StudiVz. Klingt komisch, funktioniert aber. Also gleich In die MELT! -Gruppe eingeloggt und den ersten Beitrag auf der Pinnwand gelesen: Biete Mitfahrgelegenheit von Stuttgart/Heilbronn nach MELT! und zurück. Alex. „Hi Alex, nimmste mich mit?“ Und schon saß ich im geräumigen Opel-Kombi, für 20€ je Fahrt, auf der Autobahn Richtung Osten.
Bis Nürnberg Stau, dann Burger direkt über der Fahrbahn aufgetankt und die restlichen Kilometer, an Leipzig vorbei, über holprige Ost-Autobahnen, bis nach Dessau. Von da aus über Wiesen, Weiden und durch Wälder bis nach Ferropolis selbst. Die Parkplätze schon am Donnerstagabend gut befüllt. Die Campingplätze schon fast überfüllt. Beide getrennt durch eine Bundesstraße, auf der die Dorfjugend, Lokalprominenz und sonstige Durchreisende, mit 100Sachen Jagt auf betrunkene oder andersartig berauschte Festivalbesucher machten. Wie viele Leute angefahren wurden, ist mir nicht bekannt. Zum Glück kannten Bekannte von Alex Bekannte, die schon Bekannte auf dem Zeltplatz hatte und die auch noch genügend Freiraum in ihrem Camp hatten und bereit warn, uns aufzunehmen. Und da mein Zelt nur wenige Minuten nach mir in Ferropolis angekommen war, wurde der Aufbau schnell abgeschlossen und man konnte sich mit anderen, angenehmeren Sachen, den Abend vertreiben.
„Oh Ferropolis, du wundervolle Stadt aus Eisen“ konnte man von unseren begeisterten Gesichtern ablesen, als die Sonne endgültig untergegangen war und wir uns aus der Ferne (Festivalgelände und Zeltplatz liegen beim MELT! rund 1500m weit voneinander getrennt) die riesigen, um die 2000t schweren Tagebaubagger ansahen, die von unzähligen Strahlern und Lampen beleuchtet wurden. Ein Festival aus Lichtsäulen und funkelnden Lichtern, welches den Nachthimmel zum tanzen brachte und jeden Piloten oder außerirdischen Besucher, der sich das schöne Dessau näher anschauen wollte, sicher zur Verzweiflung brachte. Doch nicht nur das Festivalgelände wurde gut beleuchtet, sondern auch der Zeltplatz. Zwar nicht von Flutmasten, von denen es meiner Meinung nach zu wenige gab, genau wie WC´s, sondern von Lagerfeuern und 3m hohen Flammen auf dreibeinigen Grills. Wo gibt es denn so was, wird sich der regelmäßige Festivalbesucher fragen. Genau, auf dem MELT! Zwar war offenes Feuer verboten, doch es interessierte einfach keinen. Weder Festivalbesucher noch Sicherheitspersonal. Zwar ließen diese sich ab und an blicken, aber gegen Wildpinkeln, Wildzelten (direkt am See, dazu aber mehr in Teil 2), offenes Feuer oder Wilddiskos, die den ganzen Platz beschallten, taten sie nichts. Ich weiß noch, wie vor 2Jahren auf dem Hurricane, unsere Zeltnachbarn 2Flaschen Rum und Wodka einbüßten, da sie diese nicht fachmännisch in Plastik Pullen umgefüllt hatten. Auf dem MELT! war es egal. Jeder durfte machen was er wollte. Flaschen- und Dosensammler machten den Reibach ihres Lebens, da sie ganz legal das nicht abgesperrte Campinggelände betreten konnten, und jegliche Dosen der verwöhnten Elektro-Jugend aufsammelten. Egal ob leer oder voll.
Am ersten Abend fiel auch der Kommentar „Wir kommen ganz aus Berlin, das sind fast 110km!“, „Soll das ein Witz sein? Wir sind grad mal 550km hergefahren!“. Und wir waren nicht die Leute, die die weiteste Anreise hatten. Franzosen, Spanier und feierwütige Engländer belagerten das Gelände in Massen. Verständlich bei Preisen um die 180Pfund für ein Festival auf der Insel.
Tage zuvor flatterte das MELT! -Ticket bei mir zu hause ein. Nicht mal zwei Tage nach der Bestellung. Kein schlechter Service. Doch so eine Eintrittskarte ist noch nicht alles, was man für einen Festivalbesuch braucht. Zelt: check, Iso-Matte: check, Schlafsack: check. Das dürfte eigentlich schon genügen. Nahrungsmittel werden, und wurden, ne Stunde vor Abfahrt eingekauft. 2 Packungen Gummibärchen, 2 Gläser Bockwürstchen, 1x Brot, 1x Nutella, 2x Schablettenkäse und ein Kiwi-Apfel Kuchen. Dazu n Liter Jägermeister und 2 Liter Cola. Bier sollte auf der Hinfahrt gekauft werden. Da aber die Läden in Sachsen-Anhalt, unter der Woche scheinbar nur bis 18Uhr auf haben, wurde das Bier erst von 2 Kollegen, die am nächsten Tag anreiste mitgebracht. Dafür, großer Bonus fürs MELT!, durften Flaschen mit auf den Campingplatz gebracht werden. Auf anderen Festivals (z.B. dem Hurricane) muss man schon mit den Ordnern streiten, ob das Nutella-Gas mit darf. Hier hat es keinen interessiert. Aber was so keinen interessiert hat, da kommen wir noch später zu.
Das einzige was für die Hinfahrt noch organisiert werden musste, war die Hinfahrt selbst. Die deutsche Bahn verlangt für ein One-Way-Ticket nach Ferropolis 110€, bei 7-8h Zugfahrt. MELT! -Reisen ab Stuttgart, gab es schon für 70€ (Hin- und Rückfahrt), allerdings waren die An- und Abreisezeiten bescheiden. Was macht der moderne, jedoch mittellose Student von heute? Genau, er besorgt sich eine Mitfahrgelegenheit. Und wo? Genau, beim StudiVz. Klingt komisch, funktioniert aber. Also gleich In die MELT! -Gruppe eingeloggt und den ersten Beitrag auf der Pinnwand gelesen: Biete Mitfahrgelegenheit von Stuttgart/Heilbronn nach MELT! und zurück. Alex. „Hi Alex, nimmste mich mit?“ Und schon saß ich im geräumigen Opel-Kombi, für 20€ je Fahrt, auf der Autobahn Richtung Osten.
Bis Nürnberg Stau, dann Burger direkt über der Fahrbahn aufgetankt und die restlichen Kilometer, an Leipzig vorbei, über holprige Ost-Autobahnen, bis nach Dessau. Von da aus über Wiesen, Weiden und durch Wälder bis nach Ferropolis selbst. Die Parkplätze schon am Donnerstagabend gut befüllt. Die Campingplätze schon fast überfüllt. Beide getrennt durch eine Bundesstraße, auf der die Dorfjugend, Lokalprominenz und sonstige Durchreisende, mit 100Sachen Jagt auf betrunkene oder andersartig berauschte Festivalbesucher machten. Wie viele Leute angefahren wurden, ist mir nicht bekannt. Zum Glück kannten Bekannte von Alex Bekannte, die schon Bekannte auf dem Zeltplatz hatte und die auch noch genügend Freiraum in ihrem Camp hatten und bereit warn, uns aufzunehmen. Und da mein Zelt nur wenige Minuten nach mir in Ferropolis angekommen war, wurde der Aufbau schnell abgeschlossen und man konnte sich mit anderen, angenehmeren Sachen, den Abend vertreiben.
„Oh Ferropolis, du wundervolle Stadt aus Eisen“ konnte man von unseren begeisterten Gesichtern ablesen, als die Sonne endgültig untergegangen war und wir uns aus der Ferne (Festivalgelände und Zeltplatz liegen beim MELT! rund 1500m weit voneinander getrennt) die riesigen, um die 2000t schweren Tagebaubagger ansahen, die von unzähligen Strahlern und Lampen beleuchtet wurden. Ein Festival aus Lichtsäulen und funkelnden Lichtern, welches den Nachthimmel zum tanzen brachte und jeden Piloten oder außerirdischen Besucher, der sich das schöne Dessau näher anschauen wollte, sicher zur Verzweiflung brachte. Doch nicht nur das Festivalgelände wurde gut beleuchtet, sondern auch der Zeltplatz. Zwar nicht von Flutmasten, von denen es meiner Meinung nach zu wenige gab, genau wie WC´s, sondern von Lagerfeuern und 3m hohen Flammen auf dreibeinigen Grills. Wo gibt es denn so was, wird sich der regelmäßige Festivalbesucher fragen. Genau, auf dem MELT! Zwar war offenes Feuer verboten, doch es interessierte einfach keinen. Weder Festivalbesucher noch Sicherheitspersonal. Zwar ließen diese sich ab und an blicken, aber gegen Wildpinkeln, Wildzelten (direkt am See, dazu aber mehr in Teil 2), offenes Feuer oder Wilddiskos, die den ganzen Platz beschallten, taten sie nichts. Ich weiß noch, wie vor 2Jahren auf dem Hurricane, unsere Zeltnachbarn 2Flaschen Rum und Wodka einbüßten, da sie diese nicht fachmännisch in Plastik Pullen umgefüllt hatten. Auf dem MELT! war es egal. Jeder durfte machen was er wollte. Flaschen- und Dosensammler machten den Reibach ihres Lebens, da sie ganz legal das nicht abgesperrte Campinggelände betreten konnten, und jegliche Dosen der verwöhnten Elektro-Jugend aufsammelten. Egal ob leer oder voll.
Am ersten Abend fiel auch der Kommentar „Wir kommen ganz aus Berlin, das sind fast 110km!“, „Soll das ein Witz sein? Wir sind grad mal 550km hergefahren!“. Und wir waren nicht die Leute, die die weiteste Anreise hatten. Franzosen, Spanier und feierwütige Engländer belagerten das Gelände in Massen. Verständlich bei Preisen um die 180Pfund für ein Festival auf der Insel.
Montag, 20. Juli 2009
MELT! - Die Chronik
Wenn das Schlafdefizit wieder ausgeglichen ist, gibt es die MELT! - Chroniken. Hier schon ein kleine Vorgeschmack:
Teil1: Ihr habt 200km Anfahrt?! Ha, Mädchen!
Teil2: I'm MELT!in´
Teil3: Fucking Transformers in the sky
Teil4: I'm the MELT!
Teil5: Me needz sleep (und saubere Klamotten)
Das Sommerloch kann mich mal ;)
Teil1: Ihr habt 200km Anfahrt?! Ha, Mädchen!
Teil2: I'm MELT!in´
Teil3: Fucking Transformers in the sky
Teil4: I'm the MELT!
Teil5: Me needz sleep (und saubere Klamotten)
Das Sommerloch kann mich mal ;)